Traditionell europäische Naturheilkunde (TEN)
Die traditionelle europäische Naturheilkunde beruht auf einem jahrhundertealten Wissens- und Erfahrungsschatz.
Naturheilkunde heißt, mit dem Heilungsbestreben der Natur zu arbeiten, sozusagen „der Natur die Therapie abkucken“.
Die naturheilkundlichen Praktiken basieren auf der Vorstellung, dass der menschliche Körper normalerweise über genügend Selbstheilungskräfte verfügt, um sich selbst gesund zu erhalten und im Krankheitsfall zu heilen. Eine ungesunde Lebensführung, wie zum Beispiel falsche Ernährung, Mangel an Bewegung, Schlaf und frischer Luft sowie körperlicher oder seelischer Belastung, kann die Eigenregulation des Körpers stören und dadurch Krankheiten auslösen. Die naturheilkundliche Behandlung und Beratung versucht den Körper anzuregen und bestmöglich zu unterstützen um die Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren.
Die TEN ist ein umfassendes, ganzheitliches Medizinsystem zwischen Antike und Moderne, mit einer Vielzahl von diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Hier treffen viele Behandlungsmethoden zusammen, die zum größten Teil alle im europäischen Kulturraum entstanden sind. Sie bezieht sich auf Konstitutionstypen und Heilmittel, die wir in unserer Region vorfinden. Manuelle und visuelle Untersuchung von Körperstrukturen, Bindegewebe und Hautbild, Augen sind Methoden um Hinweise zur Krankheitsentstehung zu bekommen. Reflex- und Organzonen können auf Störungen innerer Organe oder Organsysteme aufmerksam machen.
Ausleitende Verfahren wie Schröpfen, Baunscheidtieren, Blutegel und Darmreinigung sind sehr effektive Methoden um den Körper in der Phase seiner Heilung zu unterstützen. Physikalische und manuelle Therapien wie Massagen, Einreibungen, Wickel und Körperübungen bringen Bewegung in den Körper. Die Durchblutung wird angeregt, Schlacken werden abtransportiert und die schmerzenden Bereiche werden wieder mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Liste ist lang, wenn es um die Diagnose und Therapieverfahren der Traditionell europäischen Naturheilkunde geht. Darum werde ich hier nur auf einige kurz eingehen um den Rahmen nicht zu sprengen.
Phytotherapie
Die Pflanzenheilkunde oder auch Phytotherapie ist die Lehre der Verwendung von Heilpflanzen als Arzneimittel, auch Phytotherapeutika genannt. Die Aufbereitung kann sehr unterschiedlich erfolgen. Von der Wurzel bis zur Blüte hält die Natur wertvolle Wirkstoffe für den Menschen bereit. Je nach Krankheitsbild wird die Pflanze als Ganzes genutzt oder es werden nur Bestandteile wie die Wurzel, Blätter, Blüten, Samen bevorzugt.
Die Verwendungsart der Phytotherapeutika ist vielfältig
Sie werden unter anderem therapeutisch verwendet als Aufguss (z.B. in Arzneitees), Tinktur, ölige Pflanzenauszüge, ätherische Öle, Salben, Badezusätze etc. Bei vielen akuten und chronischen Beschwerden wird die Pflanzenheilkunde sehr oft wirkungsvoll eingesetzt. Aber auch ganz bewusst zur Vorbeugung von Krankheit gern genutzt. Wir alle können sehr froh und dankbar sein, dass uns die Natur so viel zur Verfügung stellt.
Trotzdem möchte ich aber auch darauf hinweisen, dass es neben gut verträglichen und ungiftigen Arzneipflanzen mit großer therapeutischer Breite, wie z.B. Kamille, Lavendel auch pflanzliche Therapeutika gibt, die nur in kleinsten Mengen und über einen kurzen Zeitraum verwendet werden dürfen, da sie sonst gesundheitliche Schäden verursachen können, wie z.B. das Schöllkraut. „Rein pflanzlich“ bedeutet nicht unbedingt „harmlos“.
Bei der Anwendung von Phytotherapeutika sollte man deshalb Dosierung, Anwendungsgebiete und Gegenanzeigen sowie Risiken genau beachten. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten oder anderen pflanzlichen Arzneimitteln kommen vor. Trotz der guten Wirksamkeit der Pflanzen dürfen die Grenzen der Phytotherapie nicht vergessen werden. Denn nicht alle Beschwerden lassen sich durch pflanzliche Medikamente therapieren.
Ein Besuch beim Arzt ist daher auch zu empfehlen. Homöopathische Mittel ergänzen ganz individuell dieses Therapieschema und verbinden sich zu einer wirkungsvollen Medizin.
Schröpfen und Schröpfmassage
Das Schröpfen ist eine Ausleitungstherapie und hat eine 5000-jährige Geschichte. Diese Therapie wird vor allem bei Rückenschmerzen und Gliederschmerzen, Verspannungen, Verdauungsstörungen oder langsamen Stoffwechsel eingesetzt. In den Schröpfgläsern wird Unterdruck erzeugt, welcher die Durchblutung der betroffenen Körperregion fördert. Bei einer Schröpfmassage wird vorab ein Körperöl aufgetragen, um mithilfe des Schröpfglases größere Bereiche zu massieren. Oder die Gläser werden auf bestimmte Reflexpunkte am Rücken gesetzt und entfalten dort für eine kurze Zeit ihre Wirkung.
Baunscheidttherapie
Was ist das für eine Therapie? Die Baunscheidttherapie gehört zu den ausleitenden Verfahren. „Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe anhäufen und ausleeren und wo sie das nicht fertigbringt, dort mache ein Loch in die Haut und lasse die schädlichen Stoffe heraus.“ – Paracelsius (1493- 1541)
Das Baunscheidt-Verfahren ist eine stärkende, flächenhaft wirkende Hautreiz-Reflextherapie. Die Haut des Patienten wird vor der Anwendung desinfiziert. Ein Stempel-Apparat in Stiftform, der aus Nadeln besteht, wird an Hautreflexzonen oder in der Umgebung von Gelenken und Schmerzpunkten eingesetzt. Die Haut wird minimal mit den Nadeln gereizt, ohne dass sie blutet. Die gesichelte Haut wird dann mit dem Baunscheidt-Öl eingerieben. Die Haut rötet sich und es bilden sich Quaddeln.
Heute enthalten Baunscheidt-Öle meist hautreizende Stoffe wie Wacholderöl, Senföl, Eupharbiumsaft oder Cantharidin. Um den Behandlungserfolg langfristig zu sichern, sollten einige Wiederholungen erfolgen. Ziel ist es, Organfunktionen anzuregen, eine Durchblutungsvermehrung der Haut und eine Erhöhung der Stoffwechselaktivität von inneren Organen zu erreichen. Anwendungsgebiete sind Erkrankungen des Bewegungsapparates, chronisch entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen, Rheuma, Neuralgien, Arthrose, Fibromyalgie, Migräne und vielen weiteren Beschwerdebildern.
Wirbelsäulentherapie / Akupunktmassage / Triggerpunkttherapie
Die Akupunktmassage basiert, wie der Name schon verrät, auf der Lehre der Akupunkturpunkte und Leitbahnen, den Meridianen. Nach Auffassung der Traditionell chinesischen Medizin transportieren sie die Vitalenergie, die „Qi“ genannt wird. Heute sind diese Methoden auch Teil der Naturheilkunde und werden in vielen Naturheilkundezentren praktiziert. Kann das „Qi“ ungestört durch den Organismus „fließen“ ist der Mensch von Gesundheit und Kraft erfüllt. Wird das „Qi“ schwach, blockiert oder staut es, kommt es zu unangenehmen Zuständen, Schmerzen oder Krankheiten.
Bei der symptomatischen Akupressur werden die zu behandelnden Akupunkturpunkte nach Symptomen und Schmerzpunkten ausgewählt. Neben der Akupressur können selbstverständlich tonisierende/sedierende Techniken eingesetzt werden. Bei der Akupressur bzw. Akupressur – Massage werden teilweise auch Werkzeuge (Hölzer, Hörner, Stäbe) zur Schonung der eigenen Gelenke eingesetzt. Für die Selbstbehandlung zuhause eignen sich Dehnübungen und Selbstmassage, die dem Patienten erlernt werden können. Das Training mit dem Patienten ist sehr hilfreich und verkürzt so auch die notwendige Behandlungsdauer.
Kiefer R.E.S.E.T.
Kiefer R.E.S.E.T. nach Philip Rafferty bezeichnet ein sanftes manuelles Therapieverfahren, welches die Kopf- und Kiefermuskeln entspannt und ausbalanciert. Das Kiefergelenk ist über die Schädelknochen und die harte Hirnhaut mit dem gesamten Wirbelkanal verbunden und hat somit starken Einfluss auf das Skelett, die Muskeln, die Meridiane und das Nervensystem. Bei dieser Behandlung wird Spannung aus dem Kieferbereich gelöst und dadurch kommt es zur Entspannung im gesamten Körper.
Kiefer R.E.S.E.T wird angewendet bei:
- Zähneknirschen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Nacken/ Schultern/ Rückenschmerzen
- Dauerstress
Für diese Therapie müssen 2 Behandlungstermine mit einem Abstand von einer Woche eingeplant werden.
Rücken- und Ganzkörpermassage
Diese Massagen sind wie ein Kurzurlaub für Ihren Körper. Die klassische Massage ist eine der bewährtesten Methoden zur Entspannung und Beruhigung und hilft Ihnen beim Stressabbau. Sorgt für Ihre innere Ausgeglichenheit und Vitalität. Die wohltuende Massage mit ätherischen Ölen bringt Ihnen eine duftende Auszeit für Körper und Geist. Sie löst Verspannungen durch Durchblutungsförderung und macht Sie beweglicher. Ich verbinde die traditionelle Methode der klassischen Massage gezielt mit Grifftechniken aus der Physiotherapie, um den Prozess optimal zu unterstützen.
Ihr Körper wird in seiner natürlichen Immunfunktion und seinem Energiefluss unterstützt. Jede Behandlung wird individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst. Regelmäßige Massagen können Beschwerden vorbeugen und chronische Zustände lindern. Dies kann auch der erste Schritt sein, der Sie für weitere naturheilkundliche Therapien neugierig macht und öffnet.